isolation

nachgewiesen.

… oder: wie alles begann.

Kurz vor Mitternacht kommt das Testergebnis vom PCR-Test, Antigen war negativ, PCR nicht.

So hat sie begonnen, die Isolation.
… nach nur zwei Tagen neues Ergebnis: nicht nachgewiesen.

Nach zwei Tagen zurück in der Arbeit spürte ich ein, wie soll ich es beschreiben … lungiges Gefühl.

… nächster Tag: Antigen - nicht nachgewiesen; PCR, kurz vor Mitternacht, erneut: nachgewiesen.

So begann sie, die Runde zwei des Isoliertseins - immerhin beginnt die Quarantäne nicht von Neuem … ich habe nichts nötiger als Sonne und frische Luft - andere Eindrücke als meine vier Wände … genau das tue ich am ersten Tag nach meiner Quarantäne: frische, sauerstoffreiche Luft und Sonne. Doch dann, an ebendiesem Tag eins der neu erlangten Freiheit - früher Abend: CT22.59 - zurück zum Anfang: 10 Tage Isolation.

Es ist durchaus ein interessantes Gefühl, zuhause eingesperrt zu sein. Normalerweise, wenn man krank ist, darf man in den Park gehen, einkaufen gehen … eben normale Dinge weiter tun.
Habe ich in Isolation Hunger, muss ich nehmen, was da ist, oder warten, dass jemand so lieb ist und für mich einkaufen geht.
Brauche ich frische Luft … kann ich ein Fenster öffnen, mehr geht nicht!
Tapetenwechsel? Gerne! - Drei mögliche Routen stehen zur Auswahl: Schreibtisch - die größte zu überwindende Distanz vom Schlafzimmer aus gesehen, Esstisch - gut fürs Feng Shui, quasi eine gerade Linie … und Couch - beinhaltet eine scharfe Rechtskurve, eher für den erfahrenen Quarantänianten!

Das Herausforderndste für mich ist das Zurückgeworfensein auf die eigenen Gefühle und Gedanken … und damit auch Ängste.
Bei so viel Zeit zum Denken fängt man an, über die Zukunft zu grübeln, beginnt man, Ängste, die man sonst vielleicht überspielt oder die im Alltag untergehen, wahrzunehmen und auszuleben …

… mal abgesehen davon: In meinem Körper wütet gerade ein Virus … ein Virus, das unbekannte mittelfristige und Langzeitfolgen hat … ein Virus, das Hirnschäden nach sich ziehen kann … ein Virus, das die Lunge und damit indirekt den ganzen Kreislauf befällt - vielleicht langfristig.

… nicht die bequemsten Gedanken.
Akut sind die nervigsten Symptome die andauernde Müdigkeit und der leichte Druck auf der Brust - die Kombination demotiviert auf vielen Ebenen. Meine Konzentrationsspanne beläuft sich auf wenige Minuten, dann überfällt mich Müdigkeit …

Wegen der mangelnden Bewegung schmerzt der Rücken …

Ablenkung? Klar, vieles … YouTube, Netflix, Disney+, YouTube und Netflix … und Disney+ und … ich glaube, du verstehst.

Klar, lesen! Geht für zehn Minuten maximal … dann fallen die Augen zu - motiviert also auch nicht …

Seit ein paar Tagen geht es langsam aufwärts - so entstand das Foto hier.

Während ich die Anfänge der Pandemie als befreiende Ruhepause im Leben empfunden habe, ist die jetzige Isolation, ohne die Möglichkeit, das Haus zu verlassen, ohne Energie, doch sehr drückend …

Aber naja! Genug gejammert! Foto gefällt dir? Du hast Gedanken zum Thema? Kontaktier mich hier oder auf Social Media (verlinkt).

lg

Fabian

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